Der Vereinsausflug 2020 führte uns nach Wenslingen zu Hedi und Ueli Buess und ihren Obstbäumen. Vereinsmitglied Sonja Ryf berichtet:
Ich sitze frisch geduscht zuhause auf dem Balkon, trinke den Rest Tee aus meiner Thermoskanne und lasse den Tag Revue passieren:
Unsere kleine Gruppe findet grad noch so Platz im Bus von Wenslingen nach Gelterkinden. Im Zug nach Basel scheint es von Kleinkindern zu wimmeln, die vor lauter Müdigkeit nur noch bääggen. Man könnte sich die Maske auch über die Ohren ziehen.
Ja, die Maske: Am Morgen finden die Wanderfreudigen sich beim Bahnhof Basel ein. Welch buntes Maskenspiel wird da getrieben: Sachliches Blau, heikles Schwarz, Hasen, Tupfen, Versace. Die Gesichter hinter den Masken kenne ich meist. Es sind meine Nachbar*innen aus dem Matthäusquartier. Von einigen erfahre ich heute den Namen, welchen ich mir zu merken versuche.
Hei, welch schönes Dorf ist Gelterkinden! Da müsste man öfters hin. Plaudernd verlassen wir diesen schönen Ort, bald wechselt die asphaltierte Strasse in einen wohltuenden Wanderweg. Nun wird’s recht warm, die Sonne scheint vom blauen Himmel. Wie freundlich öffnet sich der schattige Wald: Hosenbeine hoch und Mütze runter.
Nicht weit von unserem «Gasthof» in Wenslingen durchqueren wir den ersten Apfelhain (oder ist das nun eine «Hoschtet»?). Die Zweige biegen sich unter ihrer Apfelpracht, diese leuchtet und lockt mit verführerischen Farben und Formen. So war das also im Paradies! Ja, dürfen wir hier vom Baum pflücken oder nur auflesen?
Hedi und Ueli Buess heissen uns in ihrem Heim und Garten herzlich willkommen. Tische, liebevoll geschmückt mit Herbstlichem, stehen mit ihren Bänken im Gras unter den Bäumen. Der Most aus der grossen Guttere löscht unseren Durst, selbstgebackenes Brot wird gereicht und schmeckt fein wie Kuchen. Tomätli runden das Picknick ab, und am gewohnten Stand vom «Öpfelstürmer» (das ist das Pendent zum «Gipfelstürmer» und wurde vom Kind eines Stammkunden erstmals erwähnt) können wir uns nach Herzenslust bedienen.
Ueli führt uns ein ins Besenbinden, in die Apfelkunde, zeigt uns das Dorf. Hei, welch schönes Dorf ist Wenslingen! Da müsste frau öfters hin. Jedes Schulkind kann seinen Apfelbaum im Schulbaumgarten pflanzen. 75 Sorten sind dort bereits versammelt, deren Namen es nicht an Fantasie mangelt.
Während die einen an die Heimreise denken und nach dem Busfahrplan fragen, nehmen es die anderen gemütlich. Zurück bei Buesses legen sich ein paar unter einen Baum und dösen. Andere sitzen nochmals plaudernd, trinkend und rauchend zusammen, bevor sie sich auf den Heimweg machen.
Vielen Dank, liebe Hedi und lieber Ueli! Seid ihr nächsten Samstag wieder auf dem Markt?