Bericht Vereinsausflug 2019

Was könnte man Besseres tun an einem warmen Spätsommersonntag als Irène, Frank und Karim in Soyhières zu besuchen, die jeweils am Samstag hinter dem Stand mit dem roten Schirm stehen? Wo werden die blauen Kartoffeln, feinen Schnäpse, bunten Konfis, knorrigen Holzbrettchen, immer wieder neuen Gewürz- und Kräutervariationen produziert? Wir werden nicht enttäuscht werden an diesem Tag, so viel sei schon verraten – allein das Salatbuffet im wildromantischen Garten ist in seiner Buntheit und geschmacklichen Vielfalt ein Kunstwerk, die Skudden-Merguez eine geschmackliche Offenbarung. Die hungrigen Wandernden werden auf ihre Rechnung kommen.

Die morgendliche Fahrt führt uns über Laufen nach Liesberg. Nebelschwaden wabern noch über die Abhänge des Blauen, als wir aus dem Postauto steigen. Spontan schlage ich vor, mit der einen Gruppe einen kleinen Umweg über die Bergweid zu unternehmen, um die Wildbirnenbäume zu besuchen, aus denen der Verein Wildbiss (www.wildbiss.ch) einen kleinen und feinen Schnaps brennen lässt. Mit dem Erlös aus dem Verkauf setzt sich der Verein für die Erhaltung und Förderung von seltenen Wildpflanzen wie Wildbirne oder Mispel ein. Nach diesem ersten kurzen Stopp wandern wir in knapp 2 Stunden auf langgezogenen Juraweiden mit eindrücklichen uralten Eichen immer weiter gegen Westen, bis wir auf das Flüsschen La Réselle treffen. Hier geht es direkt nach Süden durch eine kleine Klus, bis zum Clos-du-Moulin, wo wir von Irène, Frank und Karim herzlich empfangen werden.

An diesem heissen Spätsommertag geniessen wir es, dass es viele schattige Plätze gibt, und die Réselle ebenfalls ein wenig kühlend wirkt. Auch die vielen Gänse, Hühner und Enten fühlen sich hier sichtlich wohl. Schnell wird aber klar, dass die letzten beiden Sommer ihre Spuren hinterlassen haben. Es ist viel zu trocken. Regen, und zwar nicht wenig, wäre im Clos-Du-Moulin willkommen.

Nach dem Essen gibt es eine kleine Führung durch Garten und Haus, und einen Besuch bei den Schafen. Eindrücklich die Kräuterkammer, wo Irène Blumenblüten und Kräuter an der Luft trocknet. Und eindrücklich auch der Keller, wo der Käse gelagert wird, den wir jeweils am Markt kaufen können. Der Nachmittag vergeht mit tafeln, trinken (inkl. digestif – die Qual der Wahl) und quatschen im Fluge. Bald schon heisst es Abschied nehmen. Wir wandern weiter nach Delémont, der Birs entlang. Nach einem kleinen Waldstück kommt noch ein Hof, wo Irène und Frank ein weiteres Stück Garten bewirtschaften, auf den wir beim Vorbeigehen einen Blick werfen können. An steilen Felswänden und ehemaligen Bunkeranlagen entlang wandern wir weiter bis nach Delémont. Müde, verschwitzt, aber glücklich besteigen wir den Zug, der uns nach Basel zurück bringt. Was bleibt? Für mich am erstaunlichsten ist, welche Vielfalt an tollen Produkten unsere heutigen Gastgeber auf einer so kleinen Fläche produzieren können.