Vereinsausflug zur Familie Pfaffinger, Biohof Joggehus, Beinwil/Solothurn am 16. September 2018.
Unsere bunte Gruppe bricht am Bahnhof Basel Richtung Passwang auf – für mich ist es bereits das zweite Mal in diesem Jahr. Bereits im Frühling bin ich der Einladung der Pfaffingers zu einem Sonntagsbrunch gefolgt, neugierig auf die jungen Geisslein und den stürmischen ersten Gang der Kühe auf die Weid. Vor neun Jahren waren wir auch schon da, mit dem zweiten Matthäusmarkt-Ausflug beim damaligen Pächter Peter Wyss. Wir waren 25 Wissbegierige, nun sind wir schon über 50.
Wir wandern in schönstem Spätsommerwetter in Meltingen los und tauchen bald in die steil ansteigenden Buchenwälder. Zeitplan und Gelände lassen Raum für jeden Wanderstil und anregende Gespräche. Und so durchstreifen wir bald in lockeren Grüppchen diese abwechslungsreiche Juralandschaft. Nach 250 Metern aufwärts bietet der Abstieg zum Joggehus ein beeindruckendes Panorama gegen Süden in die jäh aufragende Hohe Winde, unten der kleine bäuerliche Weiler unserer Gastgeber und ihrer Nachbarn. Bald begrüssen uns muntere, weisse Geissen und wenig später Sandra und Wolfgang Pfaffinger mit ihren Kindern Florian und Luzia.
Nun stossen auch die Postauto-Angereisten dazu und wir stärken uns mit Most und Zopfhäppchen, bevor Sandra durch den Hof führt, der neben Kuh und Geiss auch zottelige Schweine, Hühner, Chüngel, etliche Bienenvölker sowie ein grosser Gemüsegarten beherbergt. Wo die Scheune war, klafft momentan eine Baugrube. Der Holzbau brannte Anfang Jahr mitsamt Heu und Stroh ab – nur dank tatkräftiger Hilfe konnte die Familie den Brand eindämmen und eine Katastrophe verhindern.
Sandra besorgt die Tiere, Wolfgang’s Domäne ist das Käsen. Dicht gedrängt stehen wir um den Kessel, in dem die schon gelbliche Geissenmilch bald bereit ist. Zügig taucht er das weitmaschige Seihtuch ein, umfasst die flockige Masse und hievt sie aus der Molke. Diese macht sogleich die Runde, wer will kostet von dem wässrig-weichen Trunk. Im Kühlraum sind die schon gereiften Käseleiber zu sehen, die schon bald auf dem Matthäusmarkt aufliegen werden.
Sandra und Wolfgang bewirten uns reichhaltig mit Salatbuffet, eigenen Würsten und Spiesschen sowie üppigem Kuchenangebot. Wir tafeln oberhalb des Hofes mit Sicht auf die beidseits steil ansteigenden Weiden. Sie ernähren das Dutzend Mutterkühe und Stier Abraham durchs ganze Jahr. Der Biohof setzt auf eine Fleisch- und Milchwirtschaft mit minimalem Kraftfutter und ohne fremdes Heu, was ökologisch mustergültig ist. An Körper und Seele genährt besteigen wir nach und nach das Postauto talauswärts. Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft!
Gabriella Ries, Vereinsmitglied